Chrome aktiviert auf Premium-Tablets standardmäßig den Desktopmodus

Darstellung eines Mobilgeräts im Vergleich zur Desktopansicht auf einem Tablet

Chrome hat sich an das System für Android-Tablets angepasst und auf Premium-Tablets standardmäßig den Desktopmodus aktiviert. In diesem Blogpost wird erklärt, was der Desktopmodus ist und was Entwickler über die Bereitstellung hochwertiger Inhalte auf Premium-Tablets wissen müssen.

Websites müssen sich an eine Vielzahl von Bildschirmgrößen, Formfaktoren, Eingabemethoden und Gerätefunktionen anpassen. Als Alternative zu responsiven Designs nutzen Webentwickler häufig den User-Agent des Browsers, um unterschiedliche Websites für Mobil- und Desktopgeräte bereitzustellen.

In der Vergangenheit ist ein mobile-User-Agent der Standard für Chrome unter Android. In diesem Modus werden Websites, die nur für Desktop-Computer entwickelt wurden, d. h. es gibt keinen Meta-Darstellungsbereich, mit einem standardmäßigen festen virtuellen Darstellungsbereich von 980 Pixeln angezeigt werden, sodass das Lesen auf einer Vielzahl von Smartphone-Displays bequem möglich ist. Wenn ein Nutzer nur die Desktopversion der Website laden möchte, weil die Website basierend auf dem User-Agent verschiedene Versionen der Website rendert, kann er die Einstellungen für den Desktopmodus aktivieren. Dadurch wird der User-Agent in eine Desktopversion geändert und der Darstellungsbereich wird auf 980 Pixel festgelegt.

Auf dem Markt für Android-Tablets sind immer mehr große und leistungsstärkere Geräte verfügbar. Dabei haben wir herausgefunden, dass die Desktop-Website oft nutzerfreundlicher ist als die mobile Website. Mobile Websites, die für kleine Bildschirme und wenig RAM entwickelt wurden, nutzen nicht immer den großen Bildschirm und andere leistungsstarke Gerätefunktionen. Daher ist für Premium-Tablets jetzt der Desktopmodus die Standardeinstellung.

Durch diese Änderung ist der User-Agent standardmäßig ein Desktop-User-Agent und verwendet einen Darstellungsbereich, der der Fensterbreite entspricht, und keinen virtuellen Darstellungsbereich von 980 Pixeln.

Informationen für Entwickler zum Desktopmodus

Chrome-Nutzer auf Android-Geräten können in den Einstellungen für den Desktopmodus standardmäßig eine Desktopwebsite oder eine mobile Website anfordern. Daran ändert sich aber nichts. Viele Nutzer sind bereits damit vertraut, wie sie den Modus ändern können.

Screenshot der Desktop-Anfrage für Android

Auf Premium-Tablets mit mindestens 10"-Display und 8 GB RAM fordert Chrome standardmäßig die Desktopwebsite an. Webentwickler sollten darauf achten, dass ihre Website im Desktopmodus auf Tablets gut funktioniert.

Durch diese Änderung standardmäßig auf den Desktopmodus ändert sich der Standard-User-Agent für die meisten Ihrer Android-Tablet-Nutzer von der mobilen Version wie folgt:

Mozilla/5.0 (Linux; Android 10; K) AppleWebKit/537.36 (KHTML, like Gecko) Chrome/119.0.0.0 Safari/537.36

auf eine Desktop-Version um:

Mozilla/5.0 (X11; Linux x86_64) AppleWebKit/537.36 (KHTML, like Gecko) Chrome/119.0.0.0 Safari/537.36

Außerdem werden in den HTTP-Headern SEC-CH-UA-MODEL und SEC-CH-UA-PLATFORM nicht mehr „Pixel Tablet“ und „Android“, sondern „““ bzw. „Linux“ angegeben.

Websites auf diese Änderung testen

Da der Desktopmodus auf Premium-Tablets zum Standard wird, sollten Sie prüfen, ob alle Interaktionen mit den Desktopversionen Ihrer Website für Nutzer mit und ohne angeschlossene physische Tastatur, Touchscreen, Maus oder Touchpad funktionieren.

Wenn Sie den User-Agent verwenden, um zu ermitteln, ob Ihre Nutzer Android verwenden (z. B. mit Google Analytics), dann wird diese Änderung voraussichtlich Auswirkungen auf Ihre Website haben. Da Desktop-Chrome und Chrome unter Android nicht alle exakt dieselben Webplattform-APIs nutzen, ist es außerdem wichtig, dass Sie die Funktionserkennung verwenden, bevor Sie eine Gerätefunktion nutzen.

Wenn Sie den Nutzern den User-Agent zur Installation Ihrer App verwenden, könnten Sie versehentlich den Download eines Linux-Binärprogramms anbieten. Wir empfehlen, ein Web-App-Manifest zusammen mit der Property related_applications zu verwenden. Dadurch wird Chrome auf dem Standardmechanismus von Android verwendet, um den Nutzer zur Installation Ihrer App aufzufordern.

Sie können Ihre Website mit aktiviertem und deaktiviertem Desktopmodus testen. Folgen Sie dazu dieser Anleitung oder verwenden Sie die Chrome-Entwicklertools-Gerätesimulation und User-Agent-Überschreibungen.